Mobbing – Erscheinungsformen Arten und Handlungsweisen des mobbens

Erscheinungsformen von Mobbing

Die Angriffe gegen die Mobbingopfer können in folgende zwei Kategorien eingeteilt werden:

  1. Horizontale Angriffe: Auf dieser Ebene kommt es zu Attacken von Kollegen untereinander. Betroffene und Täter besitzen also die gleiche Macht- und Hierarchieposition. Ursachen hierfür können sein:
    • Schikane aus Langweile
    • Demütigung von Behinderten
    • Persönliche Differenzen/Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bearbeitern seit längerer Zeit
    • Einzelgänger meiden Kontakt mit der Gruppe
    • Vertretung anderer Werte/Standpunkte
  2. Vertikale Angriffe: Hier wird wiederum in zwei Bereiche unterschieden:a) Angriffe des/der Untergebenen gg. den Vorgesetzten. Diese Form kommt eher selten vor, da der Vorgesetzte meist am längeren Hebel sitzt und somit Aussichten auf Erfolg eher gering sind. Folgende Motive sind denkbar:• Abneigung gegen den neuen Vorgesetzten, weil sein Vorgänger bei den Kollegen sehr beliebt war • Der Vorgesetzte kommt von einem anderen Untemehmen, obwohl die Mitarbeiter fest damit gerechnet haben, dass aus ihren Reihen jemand befördert wird • Verhalten, Benehmen und Führungsstil wird als unangenehm und unpassend empfunden.b) Angriffe des Vorgesetzten gg. den Untergebenen Diese spezielle Erscheinungsform des Mobbing von oben nach unten wird Bossing genannt. Hierunter ist das gezielte Vorgehen vom Vorgesetzten gegen die Mitarbeiter zu verstehen. Durch systematische Sticheleien und Demütigungen wird versucht, den Mitarbeiter so lange zu quälen, bis sich dieser seinen Vorstellungen und Wünschen anpasst oder kündigt.

Unterscheidung nach Geschlecht

Frauen (Opfer)

Männer (Opfer)

Frauen

40%

3%

Männer

30%

76%

Männer und Frauen

30%

21%

Geschlechterverteilung von Tätern und Opfern Aus: Neuberger, Oswald, (1999), S. 76

Auswirkungen – privates Umfeld

Ist das Opfer bereits seit längerem dem Mobbing ausgesetzt, kreisen dessen Gedanken nur noch um diesen Prozess. Für soziale Kontakte, andere Menschen und deren Gefühle, Probleme und Wünsche ist meist kein Platz und keine Zeit mehr. Mobbing wird zum alltäglichen Gesprächsstoff und stellt so eine enorme Belastung für die gesamte Familie und Freunde dar. Unlust, Depressionen, erhöhte Reizbarkeit und Aggressivitäten führen dazu, dass der Betroffene sich immer mehr von der Familie abkapselt, langjährige Beziehungen und Freundschaften zu Bruch gehen und dieser schließlich am Ende alleine einer hoffnungslosen Situation gegenübersteht.

Auswirkungen – berufliches Umfeld

Die psychischen und physischen Schäden des betroffenen Arbeitnehmers wirken sich natürlich auch auf sein Arbeitsumfeld aus. Ein gutes Betriebsklima ist für Wirtschaftlichkeit, den reibungslosen Ablauf der Arbeit und den Informationsfluss unerlässlich. Eine verminderte Arbeits-und Leistungsbereitschaft, ein Rückgang der Produktqualität und die abnehmende Produktivität des Arbeitnehmers als Folge von Mobbingattacken verschlechtern jedoch das Betriebsklima und im Endeffekt auch die Rentabilität des Unternehmens, da dies zu finanziellen Einbußen führt. Fehlzeiten und Krankenstände führen zu weiteren erheblichen Kosten. Diese resultieren aus der enormen psychischen Belastungen und wiederum aus dem Arbeitsklima, denn man neigt häufiger dazu, zu Hause zu bleiben als wenn man sich im Betrieb wohlfühlt. Laut Christa Kolodej kündigen mehr als 60 % der Opfer nach 2 bis 5 Jahren infolge der Angriffe. Fluktuation bedeutet Ausscheiden und Neueinstellen von Mitarbeitern infolge von Pensionierung, Krankheit, Arbeitsunfähigkeit oder sonstige Umstände Dies verursacht für das Unternehmen jedoch weitere erhebliche Kosten, da bei Mobbing Kündigungen gehäuft auftreten und somit in Inserate, Neuschulungen und Ausbildungen investiert werden muss.

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