Gründe für den Ärztemangel am Land gibt es viele. Ein Hauptgrund ist die finanzielle Seite. Denn hohe Investitionen stehen geringeren Erlösen als im Angestelltenverhältnis gegenüber. Auch die Bürokratie wird sehr oft als Grund angeführt. Viele junge Ärzte möchten heute auch gar nicht mehr auf dem Land arbeiten. Sie ziehen das Stadt- dem Landleben vor. So unterschiedlich wie die Gründe sind natürlich die Menschen auch. Jeder Mensch ist anders und das spielt hier auch eine große Rolle. Deshalb wurden einige Anreize geschaffen, die diesem Trend entgegenwirken sollen. Die Ärztevermittlung ist einer davon.
Gemeinschaftspraxen und Unterstützung des Vorgängers
Das Problem ist nicht neu, die Lösungen aber meistens schon. Gemeinschaftspraxen sind der Weg der Zukunft, sowohl für die Patienten als auch für die Mediziner selbst. Es ist immer eine Vertretung da und die Patienten müssen nicht mehr so weit fahren bis sie zu einem Facharzt kommen. Darüber hinaus sind die finanziellen und bürokratischen Hürden nicht mehr so hoch.
Viele Vorbilder aus dem Ausland, etwa Skandinavien, Australien oder Neuseeland beginnen sich auch in Deutschland zu etablieren. Dabei gründen mehrere Gemeinden einen Verbund und betreiben gemeinsam ein Gesundheitszentrum. Die Patienten müssen zwar einen Weg auf sich nehmen, aber nicht einen so weiten wie in die nächste größere Stadt, da in diesen Gebieten die Entfernungen weitaus größer sind als in Deutschland. Manches Mal ist nur medizinisches Fachpersonal, also kein Arzt, vor Ort, welches Anweisungen erteilen bzw. Hilfe schicken kann. Schwierige Fälle werden sofort zu einem Arzt weitergeleitet.
Was bewirkt ein Umdenken bei den jungen Menschen
Im 21. Jahrhundert sind die Menschen es gewohnt, immer und überall alles zur Verfügung zu haben. Junge Menschen möchten gerne feiern und nicht erst lange fahren bis sie beim Event ankommen. Die meisten Ärzte, die sich auf dem Land niederlassen, haben bereits Familie oder sind älter. Das eine muss das andere jedoch nicht ausschließen. Gemeinschaftspraxen können auch von jungen Ärzten gebildet werden. Die Krankenkasse sowie die Ärztekammer bietet hierzu Unterstützung. Das kann in Form der Abrechnung sein, aber auch andere Bereiche betreffen. Es lohnt sich auf alle Fälle, einmal genauer nachzufragen.
Was macht das Leben eines Landarztes so interessant?
Der große Vorteil daran liegt am Umgang mit den Patienten. Im Krankenhaus wechseln die Patienten ständig. Am Land kennt jeder jeden. Der Patient ist der Nachbar, ein Freund oder der Kaufmann. Der Arzt kennt seine Patienten persönlich. Es bauen sich Freundschaften auf. Jeder hilft jedem. Sicher hängt das auch von den jeweiligen Menschen und der Umgebung ab. Die Arbeits- und Freizeit kann besser eingeteilt werden. Natürlich gibt es auch Bereitschafts-, Wochenend- und Feiertagsdienste.